LSB-Sporthilfe verabschiedet Olympia-Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz

So wie hier über den Einzug der Deutschen Fußball-Nationalelf ins EM-Halbfinale möchten die rheinland-pfälzischen Olympia-Starterinnen Kristin Silbereisen (hintere Reihe, 3. v.l.), Alexandra Engelhardt (hintere Reihe, 5.v.l.), Anna Dogonadze (vorne links), Jiaduo Wu (vorne, 3.v.l.) und Sabrina Mockenhaupt (vorne rechts) auch in London über ihre eigenen Leistungen jubeln. Foto: Peter Seydel
Fünf Wochen vor der offiziellen Eröffnungsfeier der XXX. Olympischen Spiele in London hat der Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB) am Freitagabend im Mosel-Örtchen Brodenbach im Rahmen einer gemütlichen Grill-Party seine Olympia-Teilnehmer offiziell verabschiedet.
„Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihren Weg nach London konsequent weitergehen“, richtete LSB-Präsidentin Karin Augustin 572 Luftkilometer von der britischen Metropole entfernt im Garten des Hotels Peifer einfühlsame Worte an die Sportler. „Wir alle sind uns sicher, dass Sie Rheinland-Pfalz würdig vertreten werden.“ Die Schwarzkopfs, Bujdosos und Engelhardts würden bei den Spielen an der Themse „nicht nur sportlich in höchstem Maße gefordert, sondern auch Toleranz, Fairness und Teamgeist zeigen müssen“. Die unbändige Vorfreude auf den Karrierehöhepunkt merkte man vielen Sportlerinnen schon richtig an. Die Tischtennis-Spielerinnen Kristin Silbereisen und Jiaduo Wu vom FSV Kroppach etwa strahlten im Gespräch mit SWR-Moderator Christian Döring mit der Sonne um die Wette. Silbereisen berichtete Döring von einer verrückten Wette mit ihrer Kollegin „Dudu“: „Wenn wir eine Medaille gewinnen, mache ich den Flitzer durchs Olympische Stadion.“Von einer Medaille träumen auch viele andere der Asse, die sich einen Steinwurf vom Moselufer entfernt ein Stelldichein gaben. „Druck mache ich mir überhaupt nicht“, stellte Weitsprung-Europameister Christian Reif klar. „Bei der WM war ich nur Siebter, diesmal bin ich weitaus optimistischer. Jetzt bin ich wirklich weit genug, um ganz vorne zu landen.“ Florettfechter Peter Joppich ist zwar verletzt, gab aber Entwarnung. „Das Knie ist entzündet, ein bisschen Flüssigkeit ist drin und die Wade hat´s auch erwischt – ein kleiner Muskelfaserriss“, verriet der Koblenzer. „Aber alles Wichtige ist in Ordnung.“ Leider habe es bislang zweimal nicht geklappt bei Olympia. „Aber ich denke, dass unser Team ein absoluter Medaillenkandidat ist.“ Für 10.000 Meter-Läuferin Sabrina Mockenhaupt, die ihr Wettkampfgewicht von 45 Kilo bereits erreicht hat, steht indes fest: „Wenn ich Sechste werden würde, wäre das bombastisch. Als Läufer musst Du kleine Brötchen backen und sehen, wo Du bleibst.“
Mit Carolin Hingst war auch eine Sportlerin dabei, die das London-Ticket infolge argen Verletzungspechs knapp verpasst hat. „Dass sie heute Abend hier ist, zeigt wahre Größe“, zog LSB-Präsidentin Augustin den Hut vor Hingst. „Dieses Jahr hat es nicht hingehauen“, nahm die Stabhochspringerin des USC Mainz, der in den vergangenen Monaten unter anderem „sehr starke Achillessehnenschmerzen“ zu schaffen machten, ihr Scheitern gelassen. „Aber 2016 in Rio bin ich im besten Alter – und kann danach aufhören.“
„Der olympische Gedanke, dieses Miteinander ist als vierjähriger Höhepunkt auch für eine Landesregierung ganz enorm wichtig“, machte Sportminister Roger Lewentz im Rahmen einer Talkrunde deutlich und sprach von „tollen Stars, die unser Land in London vertreten“. LSB-Vizepräsident Werner Schröter wollte die Erwartungen nicht ins Unermessliche schrauben. „Aber wie soll denn bei so Athleten wie einem Peter Joppich, einem Christian Reif oder einer Angela Maurer nichts herauskommen?“, konterte er die Frage von Moderator Döring nach den Medaillenerwartungen schlagfertig mit einer Gegenfrage. „Und die Paralympics-Teilnehmer werden medaillenbehangen zurückkommen.“ Im Plausch gaben sich die Dressurreiterinnen Hannelore Brenner, Britta Näpel und Dr. Angelika Trabert zuversichtlich.
Während Ralf Anselmann aus dem pfälzischen Edesheim als „Winzer des rheinland-pfälzischen Spitzensports“ den 150 Gästen den offiziellen Olympiawein vorstellte, erläuterten Steffen Heidorn, Marketingleiter von Lotto Rheinland-Pfalz, sowie Anne Wüllenweber vom LSB, dass die Sporthilfe ab dem 1. Juli sechster Destinatär der Lotto-GlücksSpirale ist und präsentierten das neue Gewinnspiel von Sporthilfe und GlücksSpirale, das von 1. bis 26. Juli läuft. Dort gilt es einen möglichst genauen Tipp abzugeben, wie viele Medaillen das deutsche Team gewinnt. Gewinnspielkarten liegen bei allen Lottoannahmestellen in Rheinland-Pfalz aus; darüber hinaus ist die Teilnahme direkt im Internet unter sporthilfe.org und www.lsb-rlp.de möglich. „Die Sporthilfe Rheinland-Pfalz ist Nutznießer der Glückspirale“, freute sich Hans-Peter Schössler, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz. „Das wird natürlich der Sporthilfe einen Schub geben, das ist eine feste Größe der Finanzierung.“
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